Soziales Sachsen-Anhalt: Frauen auf dem Land mehr vor Gewalt schützen
Im Land gibt es eine Reihe von Hilfsangeboten für Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind. Künftig soll das System besser vernetzt werden, damit die Hilfe auch wirklich ankommt.
Magdeburg - Frauen und Mädchen sollen in Sachsen-Anhalt besser vor Gewalt geschützt werden. Das Kabinett beschloss am Dienstag einen Aktionsplan, nach dem das Hilfesystem künftig besser vernetzt werden soll, wie die Staatskanzlei mitteilte. Ein Schwerpunkt liege auf Gewaltschutzangeboten im ländlichen Raum. Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) erklärte, das Land setze auf ein gestärktes und gut vernetztes Hilfesystem. In diesem Jahr stünden rund 7,46 Millionen Euro etwa für Frauenhäuser und verschiedene Beratungsstellen zur Verfügung.
Im nächsten Schritt soll ein ressortübergreifender Landesaktionsplan erarbeitet werden, um das Hilfesystem besser zu vernetzen. Dazu gehörten Polizei, Schulen, Behörden, das Gesundheitssystem und die Justiz. Beispielsweise sollten Ärzte und Krankenhäuser stärker einbezogen werden, um den betroffenen Frauen und Mädchen leichter Zugang zu Hilfe zu bieten.
Hintergrund ist die Istanbul-Konvention des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt. Danach verpflichtet sich auch Deutschland, Gewalt gegen Frauen zu verhindern. Es geht um Opferschutz, Prävention und Strafverfolgung. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal im Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, teilte die Staatskanzlei mit Verweis auf Angaben der Europäischen Grundrechteagentur mit.