Politik Sachsens Linke-Doppelspitze kündigt Rückzug im November an
Die sächsische Linke muss sich nach einem neuen Führungsduo umsehen. Der Landesparteitag im November soll Klarheit bringen.
Dresden - Die Parteispitze der sächsischen Linken Susanne Schaper und Stefan Hartmann wollen sich von ihrem gemeinsamen Amt zurückziehen. „Sie stellen ihre beiden Ämter als Landesvorsitzende im November beim Landesparteitag zur Verfügung“, sagte Linke-Landesgeschäftsführer Lars Kleba. Zuvor berichtete der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Laut Angaben der Partei hängt diese Entscheidung mit dem enttäuschenden Wahlergebnis von 4,5 Prozent bei der vergangenen Landtagswahl zusammen. Schaper war in der vergangenen Woche zur Fraktionsvorsitzenden gewählt worden, Hartmann zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden.
Rückzug nach Wahlschlappe
Schaper und Hartmann hatten am Dienstag die Parteimitglieder intern per E-Mail darüber informiert, dass sie nach fünf Jahren an der Spitze ihre Ämter abgeben wollen. In dem Schreiben räumen sie ein, in ihrer Amtszeit nicht alles richtig gemacht zu haben, betonen jedoch auch, nicht alles falsch gemacht zu haben. „Fakt bleibt, dass wir unserem Anspruch, das Landtagswahlergebnis unserer Partei stabil zu halten, nicht gerecht werden konnten. Wir wollen nicht zu denen gehören, die die größten Böcke schießen und dennoch an ihren Sesseln kleben“, erklärten sie weiter. Sie betonten, dass es auch die Aufgabe von Vorsitzenden sei, in schweren Krisen durch einen Schritt in die zweite Reihe einen Neuanfang zu ermöglichen.
Klarer Appell für Neubeginn
Mit Blick auf die Bundestagswahl im September 2025 mahnten Schaper und Hartmann: „Unsere Lage ist ernst und wir haben nicht viel Zeit, den Neubeginn zu schaffen.“
Beim Landesparteitag am 16. November in Neukieritzsch (Landkreis Leipzig) wird laut Parteiangaben voraussichtlich erneut eine Doppelspitze gewählt. Zu möglichen Kandidaten wollte sich die Partei vorerst nicht äußern. „Wir haben gestern unsere Mitglieder über den Rückzug von Frau Schaper und Herrn Hartmann informiert und nutzen das lange Wochenende, um die Situation zu sondieren“, so Kleba.