Bremen Symposium zum 80. Geburtstag von Altbürgermeister Wedemeier
Zehn Jahre lang prägte Klaus Wedemeier als Regierungschef das kleinste deutsche Bundesland. Seinen 80. Geburtstag feierte der Politiker im kleinen Kreis - und sorgte mit einem Symposium für Diskussionsstoff.
Bremen - Mit einem Symposium hat Bremen seinen Altbürgermeister Klaus Wedemeier zum 80. Geburtstag geehrt. Auch Bremens Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) gratulierte am Freitag seinem Vorgänger und Parteikollegen. Wedemeiers Regierungszeit seien „absolut prägende Jahre“ für Bremen gewesen, würdigte Bovenschulte. „Bleib uns erhalten mit deiner Tatkraft und deinem ungeheueren Sinn dafür, dass Richtige und Gute für unsere Städte zu tun.“
Mehr als 200 Weggefährtinnen und Weggefährten feierten und diskutierten am Freitag mit Wedemeier im Bremer Rathaus. „So viel Ade im Raum war nie“, sagte Andreas Bovenschulte. Die Riege der Altbürgermeister sei vollständig angetreten. „Das zeigt einfach auch die Wertschätzung und die staatspolitische Kontinuität, die wir hier in Bremen haben.“ Der anschließende Vortrag und eine Diskussion über die Zukunft der Europäischen Union seien ein Wunsch von Wedemeier gewesen, verriet Bovenschulte. „Es muss was Richtiges zum Diskutieren sein“, so seine Vorstellung.
Klaus Wedemeier bedankte sich für die Glückwunsche und die Unterstützung - insbesondere bei seiner Familie. „Es geht nur, wenn das Zuhause mitmacht“, betonte der SPD-Politiker. Er gehöre einer Generation an, die im Frieden aufgewachsen und lange Zeit in Frieden gelebt habe. Mit 80 Jahren blicke er nun sorgenvoll auf die Kriegsgebiete. „Ich wünsche uns allen, dass das Jahr 2024 uns den Frieden wiederbringt. Und ich meine den Frieden in Nahost und in Europa - dafür muss man etwas tun“, sagte der Jubilar.
Klaus Wedemeier war von 1985 bis 1995 Regierungschef des kleinsten deutschen Bundeslandes. Zu seinen Verdiensten zählt unter anderem die Auseinandersetzung um die Neuordnung des Länderfinanzausgleichs. Auch die Umsteuerung der Universität zu Natur- und Ingenieurwissenschaften verbunden mit der Ansiedlung großer Forschungseinrichtungen geht auf das Engagement Wedemeiers zurück. Außerdem fielen in seine Amtszeit die Rettung der Stahlwerke und die Übernahme von 45.000 Wohnungen in öffentliche Hand.
Geboren wurde Wedemeier 1944 im bayrischen Hof, 1956 kam er mit seinen Eltern nach Bremen. Er schloss eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel ab und trat schon 1960 in jungen Jahren in die SPD ein. 1971 wurde er Abgeordneter in der Bürgerschaft, von 1979 bis 1985 war er Fraktionsvorsitzender der SPD. Noch bis 1999 saß er als Abgeordneter im Parlament, dann verabschiedete er sich aus der aktiven Politik.