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Prozesse Tötung nach Trennung: Lange Haftstrafe gefordert

Der gewaltsame Tod einer jungen Frau war Ende 2023 in Hannover Anlass für eine Demonstration gegen Femizide. Im Landgericht Hannover muss sich der Ex-Freund der 21-Jährigen wegen Totschlags verantworten.

Von dpa 30.05.2024, 15:22
Beamte der Spurensicherung arbeiten vor einem Haus in Hannover.
Beamte der Spurensicherung arbeiten vor einem Haus in Hannover. dpa/dpa

Hannover - Weil er seine Ex-Freundin mit einem Messer getötet hat, soll ein 21-Jähriger nach dem Willen der Staatsanwaltschaft Hannover für zwölfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Wie ein Sprecher des Landgerichts Hannover sagte, wurde am Donnerstag eine Verurteilung des jungen Mannes wegen Totschlags beantragt.

Laut Anklage soll der Deutsche in die Wohnung seiner gleichaltrigen Ex-Freundin gekommen sein, weil er auf einen Neuanfang der Beziehung hoffte. Als die junge Frau ihn zurückwies, soll er mehrfach auf Hals und Brust der 21-Jährigen eingestochen und anschließend versucht haben, sich selbst umzubringen. Die junge Frau flüchtete auf die Straße, wo sie infolge des massiven Blutverlusts starb. Der Mann überlebte.

Die Verteidigung plädierte für eine Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge und forderte lediglich eine dreijährige Haftstrafe. Demnach habe der Mann sich selbst töten wollen, woraufhin die 21-Jährige eingeschritten sei. Er habe die tödlichen Verletzungen nicht gewollt, sagte der Angeklagte an einem früheren Verhandlungstag.

Nach dem Gewaltverbrechen im November 2023 hatten mehrere Hundert Menschen in Hannover gegen Femizide demonstriert. Das Wort Femizid bedeutet laut Duden „tödliche Gewalt gegen Frauen oder eine Frau aufgrund des Geschlechts“. Das Urteil soll nach Gerichtsangaben am Dienstag (4. Juni) um 10.00 Uhr verkündet werden.