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Fabrik-Unterstützung Umweltverbände: „Entsetzen“ über Woidkes Tesla-Brief

Von dpa 14.03.2023, 18:52
Tesla-Chef Elon Musk (l-r), Ministerpräsident Dietmar Woidke und Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik Berlin Brandenburg.
Tesla-Chef Elon Musk (l-r), Ministerpräsident Dietmar Woidke und Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Eröffnung der Tesla-Fabrik Berlin Brandenburg. Patrick Pleul/dpa-Zentralbild POOL/dpa/Archivbild

Potsdam - Mehrere Umweltverbände haben Brandenburgs Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) für seinen Brief an den Chef des US-Elektroautobauers Tesla, Elon Musk, kritisiert. Das Schreiben habe bei vielen Menschen „und besonders bei Mitgliedern der Naturschutzverbände Entsetzen und Unverständnis“ ausgelöst, schreiben der Nabu, die Grüne Liga und der Verein für Natur und Landschaft in einem offenen Brief an Woidke. Der Ministerpräsident hatte in dem Schreiben dem Tesla-Chef Unterstützung für die noch ungelöste Versorgung mit Wasser und Strom bei einem Ausbau der Fabrik in Grünheide bei Berlin zugesichert.

Die Verbände werfen in ihrem Brief an den Regierungschef mehrere Fragen auf. „Woher soll das Tesla versprochene Wasser bis zum Sommer 2023 kommen?“, heißt es etwa. Oder: „Auf welche vorab eingeholten fachbehördlichen Zuarbeiten stützen Sie Ihre Zusagen?“ Sie verweisen darauf, dass Tesla einer der größten CO2-Emittenten des Bundeslands sei.

Regierungssprecher Florian Engels hatte bereits Tage zuvor nach Kritik der Linke-Fraktion im Landtag darauf verwiesen, dass es sich nicht um ein Versprechen handle, sondern Woidke dem größten Industrieunternehmen Brandenburgs Unterstützung bei deren Lösungsfindung zugesagt habe. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hatte den Brief bei einem Besuch im Tesla-Werk in Austin (USA) überreicht.

Tesla stellt in Grünheide bei Berlin seit fast einem Jahr Elektroautos her. Inzwischen sind dort mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Werk soll nach Norden hin erweitert werden - dafür ist nicht nur eine neue Genehmigung des Landes nötig, sondern auch mehr Wasser und Strom. Umweltverbände sehen bereits in der bestehenden Fabrik Risiken; ein Teil des Geländes liegt in einem Wasserschutzgebiet.